Als Coach habe ich zwar eine natürliche Scheu vor Verallgemeinerungen, jedoch auch ein tiefes Verständnis für den Wunsch nach Antworten, für die Suche nach Erklärungen. Deshalb möchte ich Ihnen an dieser Stelle zumindest gewisse Verhaltensweisen beschreiben, mit denen Menschen reagieren, wenn sie gestresst sind. Wie jemand reagiert, hängt natürlich mehr von seinen jeweiligen Anlagen und Prägungen ab, als davon, ob es sich um einen Mann oder eine Frau handelt.
Für ganz Eilige: Ja, tendenziell melden sich Männer im Stress weniger.
Aggressives Verhalten als Reaktion auf Stress
Die grundlegenden Reaktionsmuster auf Stress sind: Angriff, Flucht und Totstellen. Reagiert jemand mit „Angriff“, dann äußert sich das häufig in aggressivem Verhalten. Seltsamerweise erreichen mich kaum Fragen, ob Männer (oder auch Frauen) im Stress aggressiver werden. Bei näherer Betrachtung ist das jedoch verständlich, denn selbst, wenn ein Mann mehr mit seiner Partnerin streitet oder anfängt verletzende Bemerkungen zu machen, so findet doch immerhin eine Form der Kommunikation statt. Reden bedeutet Austausch und Austausch bedeutet, dass es immerhin irgendeine Form der Beziehung gibt, selbst wenn es nicht die beste ist. Natürlich ist so eine Form des Umgangs für beide Partner emotional zermürbend, doch wird es oft erst sehr spät – manchmal auch gar nicht – als zerstörerisch erkannt.
Flucht als Reaktion auf Stress
Wenn der Partner mit Flucht reagiert, dann äußert sich das oft im spontanen Beenden der Beziehung. Aus heiterem Himmel wird Schluss gemacht oder sogar die Scheidung verlangt. Dies ist für die Verlassenen eine traumatische Erfahrung. Oft erhalten sie nicht einmal eine Erklärung oder alle Erklärungen klingen vorgeschoben. Der nicht-gestresste Partner darf hierbei nicht vergessen, dass Stress eine Fülle negativer Emotionen und Gedanken heraufbeschwören kann. Selbst im Großen und Ganzen ausgeglichene und angenehme Zeitgenossen können unter starkem Druck irgendwann zusammenbrechen. Dies kann sich auf vielerlei Art äußern, bspw. als Burn-Out, als Anpassungsstörung, als übermäßige Anhänglichkeit und Bedürftigkeit/Eifersucht und eben auch in einem unkontrollierbaren Drang auszubrechen – also die Beziehung zu verlassen.
Oft taucht dann die verzweifelte Frage auf: Ja, aber warum hat er/sie denn nichts gesagt? Wir hätten doch über alles reden und gemeinsam eine Lösung finden können! Starker Stress engt jedoch die Sicht ein – es kommt dann manchmal in extremen Fällen zum Tunnelblick. Die Betroffenen sind nicht mehr in der Lage kreative Problembewältigungs- bzw. Problemlösungsstrategien zu entwickeln. Im Limbischen System herrscht höchste Alarmstufe und die intelligenten Gedanken aus dem Neocortex haben dagegen einfach keine Chance mehr. Der Mensch wird auf nahezu instinkthaftes Basisverhalten zurückgeworfen. Meine dringende Empfehlung: Wenn Sie „irgendwie das Gefühl haben nicht mehr ganz sie selbst zu sein“ und hierbei echte krankhafte Störungen ausschließen können (wenden Sie sich hierzu bitte an Ihren Hausarzt oder Ihre Hausärztin), dann machen Sie im Internet einen Stresstest. Seien Sie bei der Beantwortung der Fragen so ehrlich wie möglich.
Totstellen als Reaktion auf Stress
Das Totstellen ist für die Partner die emotional belastendste Reaktion. Denn sie wissen nicht woran sie sind. Gegen jemand, der einen angreift kann man sich wehren. Es kommt vielleicht zum großen Knall oder zu vielen kleinen Zickereien und Argumenten. Auf jeden Fall aber „passiert“ etwas. Die schlechten Gefühle haben einen handfesten Grund – das Fehlverhalten des Partners. Auch die Flucht des Partners ist eine handfeste Tatsache. Verhalten, was sichtbar ist, ist benennbar und damit eine Tatsache. Man kann darüber mit anderen Menschen reden. Meist reagiert das Umfeld mit Ratschlägen und bestätigt somit, dass etwas nicht in Ordnung ist. Das wirkt schon deshalb erleichternd, weil man sich der „Richtigkeit“ seiner Wahrnehmung versichern kann.
Beim Totstellen passiert NICHTS! Er oder Sie ist „irgendwie“ nicht da. Die Beziehung besteht offiziell zu dem Zeitpunkt noch, wo Sie als betroffener Partner innerlich bereits in Unruhe geraten. Es gab keinen Streit, alles ist an sich, wie immer. Und doch – und das betrifft natürlich eher getrennt oder teilweise getrennt lebende Partner – ist da NICHTS, da wo Sie eine sms erwartet hätten, bleibt das Display schwarz, da wo Sie eine E-Mail erwartet hätten, bleibt der kleine Umschlag aus, da wo Sie den ganz bestimmten Klingelton erwartet hätten – Stille. Er meldet sich nicht. Jedenfalls nicht so, wie Sie es gewohnt sind.
Dieses Verhalten wird oft auch als passiv-aggressiv beschrieben, denn wer nichts tut ist genau das: passiv.
Dieses Totstellen, bzw. sich bei Stress nicht zu melden ist allerdings ein recht weit verbreitetes Phänomen. Kennen Sie das nicht auch von sich, dass Sie das ein oder andere Telefonat wochenlang vor sich herschieben, weil Sie einfach zuviel um die Ohren haben. Weil Sie abends froh sind, wenn Sie die Wohnungstür hinter sich schließen können und in Ihre bequeme Kleidung schlüpfen können. Haben Sie nicht auch Freunde, die beruflich oder familiär in den letzten Jahren deutlich mehr Stress zu bewältigen haben und wo die Anrufe und Treffen weniger geworden sind? Und seien Sie ehrlich zu sich, wie oft hat das wirklich rein gar nichts mit der jeweiligen Person zu tun? Wie oft haben Sie sich nicht gemeldet, weil Sie Ihrer Freundin nicht mit Ihren Problemen in den Ohren liegen wollten? Wie oft hatten Sie das Gefühl, wenn Sie schon Ihre Freundin oder Ihren Freund anrufen, dann möchten Sie wenigstens so munter sein, dass Sie das Gespräch auch genießen können. Hand aufs Herz, Sie haben doch bestimmt die eine oder andere Situation wiedererkannt.
Wenn einer der Partner allerdings so belastet ist, dass er überhaupt nicht an den Punkt kommt, wo die Energie für soziale Kontakte, geschweige denn für den Aufbau einer neuen Beziehung reicht, dann wird es kritisch. Denn gerade am Anfang einer Beziehung möchte man sich doch von seiner besten Seite zeigen und genau in dieser Phase des Beziehungsaufbaus kann Stress den Tod einer Beziehung bedeuten, die noch gar nicht richtig begonnen hat. Kaum ein Frischverliebter hält tagelange Funkstille aus, ohne frustriert zu werden. Manche Menschen beenden dann die Beziehung von sich aus zum Selbstschutz und andere leiden still für sich allein, aus Angst Forderungen an den Partner zu stellen.
Was ist noch normal?
Nun bitte ich Sie zu bedenken, dass eine gewisse Abnahme der medialen Turteleien eine ganz normale und gesunde Begleiterscheinung, jeder sich festigenden Beziehung ist. Wer jedoch in seiner Kindheit häufige Umzüge oder auch Trennungen von Großeltern, Eltern Geschwistern, Freunden oder Haustieren erleben musste, der kann eine gewisse Neigung zu Verlustängsten haben. Coaching gegen Liebeskummer mit wingwave® kann Ihnen helfen diese Prägungen abzuschütteln und so souveräner und attraktiver in Ihrer Beziehung zu werden.
Wenn Sie auf die Funkstille in Ihrer Beziehung mit Panik reagieren ist das eine normale Reaktion. Es ist einfach eine Tatsache, dass der Mensch ein soziales Wesen ist. Kinder sind jahrelang auf ihre Eltern angewiesen, um zu überleben. Der Schrei eines Säuglings nach seiner Mutter, ist letztendlich jedes Mal auch ein Schrei ums Überleben. Wer sich dies so richtig bewusst macht, ahnt, dass Verlassenwerden eine der schlimmsten emotionalen Erfahrungen ist, die einem Menschen widerfahren kann. Das Gehirn des Menschen ist darauf ausgerichtet sein Überleben zu sichern und so wird die Erfahrung verlassen zu sein mit dem Gefühl der Todesbedrohung tief in das Limbische System des Menschen eingegraben. Nur werden ja alle Menschen auch erwachsen und lernen für sich selbst zu sorgen, doch die Reaktion auf verlassen werden, büßt leider nichts an Intensität ein. Das emotionale Ur-Trauma des Säuglings wird jedes Mal in vollem Ausmaß reaktiviert. So kommt es, dass erwachsenen Menschen emotionale Höllenqualen durchleiden, obwohl sie ansonsten ganz gut im Leben stehen, vielleicht sogar erfolgreich und berühmt sind. Auch hier setzt das Coaching gegen Liebeskummer an, denn wingwave® kann helfen genau diesen emotionalen Stress zu regulieren und das Limbische System zu beruhigen. Sie werden somit auch endlich „gefühlsmäßig erwachsen“ bzw. Ihr inneres Kind wird erwachsen.
Die Lösung
“Ich könnte auch ohne Dich (über-)leben!” – Dieser Satz und vor allem das Gefühl dabei bescheren Ihnen mit einem Mal eine neue Wahlmöglichkeit und das macht Sie frei. Sie werden frei zu entscheiden, bis zu welchem Punkt Sie in Ihre Beziehung investieren möchten und ab wann es für Sie Zeit ist, einen Partner zu finden, der besser zu Ihnen passt. Zudem kann es sein, dass alleine Ihre neu gewonnene Souveränität die Dynamik in Ihrer Beziehung so verändert, dass auf einmal wieder Gespräche und somit die Lösung Ihrer Beziehungsprobleme möglich werden.
Liebeskummer Hotline: 0900 5101845*
* 1,99 €/Min. aus dem deutschen Festnetz. Tarife für Mobilfunk oder aus anderen Netzen können abweichen. Sie erhalten von mir über die Hotline schnell und unkompliziert, vertrauensvolle und persönliche Beratung und Coaching.
Hier habe ich Ihnen noch die passenden zwei Bücher rausgesucht. Sie können direkt mit einem Klick von hier aus bei amazon bestellen. Die Bücher ergänzen sich und es empfiehlt sich unbedingt BEIDE Bücher zu lesen. So lernen Sie Ihre eigenen und seine Gefühle und Handlungen besser zu verstehen.
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